scale 767/768/770/771/772/ - Abgeschickt von [Peter Schuster] am 23 Dezember, 2003 um 14:14:26
Hallo mini-sailors, Die Diskussionen der letzten Jahre zum Thema „Modellbau vorbildgetreu oder vorbildähnlich“ haben meiner Meinung nach, zu mehr Verwirrung gesorgt, als daß sie etwas Greifbares gebracht hätten. War doch schon mal früher in der mini-sail die Diskussion über den Betrachtungsabstand unserer Fahrmodelle akut. So sind z.B. ab 2 Meter Abstand Details und Bauausführung kaum noch zu erkennen, und einen Feldstecher verwenden nur die wenigsten bei diesem Hobby. Jeder hätte sein Modell einfach in Meter/Betrachtungsabstand einstufen können. Aber irgendwie hat sich dies aber nicht durchgesetzt. Ist vielleicht auch gut so. Mein Vorschlag für unsere segelnden Fahrmodelle: Wir verwenden für unser Hobby den Begriff „scale“ mit den Erweiterungen semiscale, fullscale, funscale oder microscale, classicscale? Diese Begriffe (so ähnlich) werden schon seit Jahren erfolgreich bei den Modellfliegern verwendet. Dort kann so von den „Nietenzählern“ bis zu den freien Fantasiemodellen damit alles irgendwie eingeordnet werden. Ganze Veranstaltungen laufen dann so unter einem dieser Begriffe, zumindest finden Klassifizierungen statt unter denen dann einzelne Gruppen zusammengefaßt werden können. Dies wäre dann auch für den Organisator einer mini-sail-Veranstaltung sehr hilfreich, wenn er die Art der gewünschten Modelle so vorgeben könnte. Wobei das Ausweichen auf einen nichtdeutschen, angloamerikanischen Namen erstens - derzeit modern ist und zweitens - eine Definition ungemein erleichtern würde. Ob scale, semi-, fulls-, fun-, oder microscale wäre z.B. letztlich ein Maßstab, den jeder für sich und seinem Modell ausmachen oder wiederfinden kann.
767/768/770/771/772/ - RE: scale Abgeschickt von [Willi Pülmanns] am 23 Dezember, 2003 um 18:13:00
Zum Thema: Ich halte die Anglizismen für eine total uncoole Performance. Um den richtigen Drive zu kriegen würde ich sagen: "Back to the roots, home sweet home."...Spaß beiseite, mir fällt im Moment gar keine Veranstaltung der mini-sail e.V. ein, bei der es irgendwie Beschränkungen für bestimmte Modelle gäbe. Besteht denn da überhaupt der Bedarf einer Kategorisierung? Andererseits stellt es wohl keine nicht zu bewältigende Belastung dar. Ich dachte nur, diese Diskussion Vorbild-wie-auch-immer wäre vom Tisch, aber jetzt mit Deinem Vorschlag ist sie wieder in den Köpfen. Wie dem auch sei, ich brauche keine Kategorisierung, aber wenn sie denn unbedingt gewünscht wird...
767/768/770/771/772/ - RE: scale Abgeschickt von Stefan Streit] am 23 Dezember, 2003 um 21:29:57
Lieber Peter, liebe Modellbaufreunde Ich wünsche allen ruhige Festtage, ein gutes neues Jahr und viel Vergnügen beim Modellbau. Ich verfolgte das ganze Jahr hindurch mit Interesse die Beiträge im Forum. Suchte danach öfters Halt im „wir über uns“ und mußte feststellen, daß sich zuweilen die Beiträge im Forum weit von den mini sail-Vorstellungen von Joop Clobus entfernt haben. Mehrfach fragte ich mich, ob nicht das „wir über uns“ radikal umgeschrieben werden müßte. Passend zu meinen Gedanken folgt nun Deine Anfrage, ob die Veranstalter in den Ausschreibungen die „Art“ der zu erwartenden Modelle bezeichnen soll. Meine Meinung dazu ist: Ja auf jeden Fall – unbedingt. Die Vorteile liegen auf der Hand, sei es nun aus der Sicht der Veranstalter und auch aus der Sicht der Teilnehmer. Die Veranstalter können mit einer gezielten Ausschreibung ihre Veranstaltung in die Bahnen lenken, die sie gerne haben möchten. Die Modellbauer hingegen wissen dadurch bereits im Voraus, auf welche Modelle sie treffen werden. Die Vorgaben sind beiderseits klar – Frust und Unmut lassen sich auf elegante Art und Weise umgehen. Die Bezeichnung der verschiedenen Kategorien müßten kaum festgelegt werden, jeder Ausrichter wird leicht verständliche Formulierungen finden und die Modellbauer wissen sich und ihre Modelle sicher dementsprechend einzuschätzen. Von einem großen Aufwand kann keine Rede sein, die Veranstalter müssen einzig die eine oder andere Zeile in ihren Anmeldeformularen ändern. Durch diese Maßnahme erhalten die mini sail-Treffen eine klarere und übersichtlichere Struktur und über die Art und Weise der Ausschreibung und der Durchführung des Treffens bekommen die Eingangs erwähnten Gedanken und Ziele von Joop Clobus wieder vermehrt die Berechtigung um auch in Zukunft im „wir über uns“ zu stehen.
767/768/770/771/772/ - RE: scale Abgeschickt von [Jürgen Schacht] am 26 Dezember, 2003 um 12:00:48
Hallo Peter und der Rest der mini Sealords, Scale heißt doch maßstabsgetreu, ist es so schlimm dieses Wort zu verwenden? Diese Form des Modellbaus ist für manche sicher ein erstrebenswertes Ziel, jedoch nicht immer zu erreichen - auch für mich nicht! Ich halte diese Diskussion auch für nicht so geschickt. Lieber wäre mir, daß bei den Ausschreibungen/Einladungen das Programm näher erläutert wäre. Als Beispiel möchte ich 2 Treffen wählen: erstens das minisail-Treffen in Salem/Bodensee, dort ist freies Fahren die ganze Zeit über möglich, ohne Einschränkung durch "organisiertes" Fahren(z.B. alle Gaffelsegler o.ä.). diese Treffen sind für mich ein richtiges Treffen von Freunden, die Segelmodelle bauen und wo ich ratschen (für Nordlichter schnacken ;-))), spicken und natürlich segeln kann. Auf diese Art von Treffen freue ich mich wegen des Gedankenaustausches usw. zweitens gibt es das Treffen am Fühlinger See veranstaltet von Borek und Freunden. Das ist eine etwas stärker organisierte Veranstaltung mit Wander- und Dreiecksregatta. Wenn ich dies in der Einladung lese, weiß ich, worauf ich mich einlasse und komme nur dann zum freien Segeln, wenn ein Quarz frei ist. Dies erscheint mir die bessere Trennung von Interessen zu sein. Und es wird niemand gehindert zu jedem Treffen zu kommen, eine Gruppierung findet nicht über die Form des Bauens statt sondern nur über die Form des Segelns. So kann jeder Modellbauer jedes Schiff zum Treffen bringen und er kann segeln oder auch nicht, so wie er gerade will und die Veranstaltung es organisatorisch zuläßt. So wird die Vielfalt von Segelschiffen deutlich. Auf Messen gehe ich zu jedem Segelschiff und entscheide darüber, ob es mir gefällt oder nicht, nicht nach der mehr oder weniger maßstabsgetreuen Bauausführung, sondern welcher Schiffstyp ist es, wie ist der Gesamteindruck, wie ist die Bauqualität und viele Dinge mehr. In diesem Sinne viel Spaß beim Bauen und immer genügend Wasser unterm Schiff und genügend Land unter den Füßen für den Steuermann.