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Dieses Thema hat 5 Antworten
und wurde 495 mal aufgerufen
 Segeltechnik, Rigg
minisail-webmaster Offline



Beiträge: 1.008

10.06.2014 17:23
Auslenkwinkel von Groß und Fockbaum? Antworten

285/286/287/288/292/293 - Auslenkwinkel von Groß und Fockbaum?
Abgeschickt von [Kraftei] am 01 Februar, 03 um 12:05:04

Hi Leutz!
Bin "Wiedereinsteiger" im Schiffsmodellbau und habe eine gebrauchte Saudade von Hegi erstanden (war schon immer mein Traum!), die ich jetzt wieder fit machen will. U.a. muß ich die ganze Schotführung neu gestalten. Dabei stellte sich o.a. Frage. Wie ist das eigentlich mit den Winkeln? Weil, davon ist ja abhängig, wo die Schoten an die Bäume angeschlagen werden (Hebellänge).
Also, nehmen wir mal an, der Fockbaum wird ziemlich am Ende angeschlagen, und ich habe vom Drehpunkt aus gemessen, eine Hebellänge von 30cm. Wieviel, vom Großbaumbeschlag gemessen, wird jetzt der Großbaum denn angeschlagen?
Weniger als 30cm ? (würde ja bedeuten der GB macht bei gleichem Schotweg, "mehr Winkel" als der Fockbaum, oder mehr als 30cm (worauf der GB ja einen kleineren Winkel, als der Fockbaum beschreiben würde.
Oder sind die Maße gleich, was bedeuten würde, daß die Bäume bei jeder Auslenkung parallel stehen?

Vielen Dank für die Antworten!
Gruß Holgi

minisail-webmaster Offline



Beiträge: 1.008

10.06.2014 17:24
#2 RE: Auslenkwinkel von Groß und Fockbaum? Antworten

285/286/287/288/292/293 - Re: Auslenkwinkel von Groß und Fockbaum?
Abgeschickt von [Lorenz] am 02 Februar, 03 um 13:53:47

Hallo Holgi,
willkommen bei den Seglern. Zu Deiner Frage kann ich Dir leider nichts sagen (habe mich mehr den historischen Rahseglern verschrieben). Finde es aber interessant, daß es noch mehr segelnde U-Boot Fahrer (oder U-Boot fahrende Segler) gibt.

Gruß
Lorenz (U-242)

minisail-webmaster Offline



Beiträge: 1.008

10.06.2014 17:24
#3 RE: Auslenkwinkel von Groß und Fockbaum? Antworten

285/286/287/288/292/293 - Re: Auslenkwinkel von Groß und Fockbaum?
Abgeschickt von [Tom Kroebel] am 03 Februar, 03 um 17:26:51

Ahoi Holgi Kraftei!
Wünsche viel Erfolg und allzeit Mast- und Schotbruch!
Bei einer Yacht wie der Saudade mit einem Vorsegel sollte dieses um ca. 5 Grad weiter auslenken als das Großsegel, damit das Großsegel vom Wind noch ausreichend angeströmt wird, um Vortrieb erzeugen zu können.
Also in diesem Fall mehr als 30 cm, damit der Winkel kleiner wird.
Man könnte auch unterschiedliche Übersetzungen für die Schoten an der Winde wählen. Bei der Verwendung eines Segelverstellservo könnten die Schoten über unterschiedlich lange Hebelarme angelenkt werden.

Windigen Grüßen
Tom
P.S.: Die Angabe deines vollständigen und richtigen Namens bei Einträgen wird hier gerne gesehen ...

minisail-webmaster Offline



Beiträge: 1.008

10.06.2014 17:25
#4 RE: Auslenkwinkel von Groß und Fockbaum? Antworten

285/286/287/288/292/293 - Re: Auslenkwinkel von Groß und Fockbaum?
Abgeschickt von [Borek Dvořák] am 04 Februar, 03 um 10:38:03

Hallo Holgi,
man sollte folgendes beachten:
1) Bei "voll dicht geholt" steht der Großbaum ca. 5° zur Schiffsachse, der Fockbaum "öffnet" um ca. 3° bis 5° mehr, wie Tom schon schrieb.
2) Um rollen (pendeln querschiffs) zu vermeiden, darf sich bei "voll gefiert" kein Bereich des Großsegels vor dem Mast (bzw. des Focksegels vor dem Vorstag) befinden. Aufgrund des Twists (=propellerartige Verwindung des Segels) soll also der Baum nur so weit geöffnet werden, daß der Topp des Segels beim maximalen eingestellten Twist knapp 90° zur Schiffsachse steht. Bei gaffelgetakelten Schiffen beträgt der Öffnungswinkel des Großbaums etwa 50° bis 55°, bei hochgetakelten Schiffen würde ich von einem größeren Öffnungswinkel ausgehen, vielleicht 60° bis 70°. Die Fock ist natürlich um die besagten 3° bis 5° weiter geöffnet, ihr Twist sollte im Einklang mit dem des Großsegels eingestellt werden.
3) Wenn man sich das oben Gesagte in Form einer Skizze (Draufsicht) darstellt, kann der erforderliche Schotweg errechnet werden:
s = 2 * h * tg(a/2)
(2 mal h mal tg(a/2))
s - Schotweg
h - Hebelarmlänge (Entfernung zwischen der Drehachse des Baumgelenks und der Baumnock)
a - Öffnungswinkel des Segels; tg bedeutet Tangens
Der nach dieser Formel errechnete Schotweg ist stets länger, als der tatsächlich benötigte (die Berechnung ist stark vereinfacht), doch das kann man entweder mit einem Dual-Rate-Modul oder mit einem Computersender korrigieren.
4) Manchmal kann gefordert werden, daß mit einem gegebenen Schotweg ein bestimmter Öffnungswinkel erreicht wird, man sucht also die passende Hebelarmlänge. Aus der obigen Formel ergibt sie sich wie folgt:
s
h = ===========
2 * tg(a/2)
(s dividiert durch (2 mal tg(a/2)))

5) Bei gaffelgetakelten Schiffen ist es üblich, daß die Hebelarmlängen des Großsegels und der Fock sehr unterschiedlich sind. Hier kommt man an einer doppelten Windentrommel wohl kaum vorbei.

Viele Grüße
Borek

minisail-webmaster Offline



Beiträge: 1.008

10.06.2014 17:26
#5 RE: Auslenkwinkel von Groß und Fockbaum? Antworten

285/286/287/288/292/293 - Re: Auslenkwinkel von Groß und Fockbaum?
Abgeschickt von [Holger Schneider (Kraftei)] am 04 Februar, 03 um 22:21:13

Hallo Leutz!
Vielen Dank euch allen, für die sehr kompetenten Antworten, die mir eine große Hilfe waren (und auch noch sein werden!)
@Lorenz: Hi! Tja, ist wohl der Gegensatz, der das Segeln für manche U-Bootler so faszinierend macht. Auf der einen Seite, bis zum Letzten mit Technik vollgestopfte Röhrenaale, und beim Segeln die Faszination der lautlosen "Zusammenarbeit" mit der Natur.
Habe beim Modell-Segelfliegen (das ich immer unterschätzt habe!) die gleiche Erfahrung gemacht. Wenn ein immerhin 2,5kg schwerer Segler nur durch Thermik so 'ne halbe Stunde und länger oben bleibt, bzw. noch steigt, das bringt einen schon zum Nachdenken - Sowas prägt!
Zurück zur Saudade: Ich habe bei meiner Endlosschlaufe einen Schotweg von ca. 30cm (die Hitec Winde macht gut 40cm). Mehr ging nicht, weil ich die vordere Umlenkrolle nicht weiter ins Vorschiff bekommen habe. Also mußte ich die Endstellungen der Winde am Sender begrenzen. Ist eigentlich Kraftverschwendung. Eine kleinere Seiltrommel wäre natürlich der bessere Weg. Da es sowas von Hitec wohl nicht gibt, werde ich mir bei Gelegenheit wohl eine drehen, die ich dann auf die Originaltrommel aufsetze.
Muß dazu sagen, daß ich keine Regattaambitionen habe, die Saudade soll einfach nur "schön" segeln. Es soll auch keine all zu kostenintensive Materialschlacht werden, aber wenn eine gute Trimm nicht wesentlich mehr Aufwand macht, als eine Verkorkste , dann kann man's ja gleich richtig machen, deswegen meine Frage im Forum.
Also nochmals vielen Dank (auch an Ralph Sutthoff)und Gruß an alle Segelfans (ganz besonders Fans der "roten Sau" :-)
PS: Weiß jemand, wo es ein paar Infos zum Original der Saudade gibt? Die Informationen sind sehr spärlich. Meistens wird sie nur kurz als erster deutscher Admirals-Cup Gewinner 1973 erwähnt, aber man findet leider nix über die Geschichte oder den Verbleib dieses Klassikers.
Für einen Tip wäre ich euch dankbar

Gruß Holgi

minisail-webmaster Offline



Beiträge: 1.008

10.06.2014 17:26
#6 RE: Auslenkwinkel von Groß und Fockbaum? Antworten

285/286/287/288/292/293 - Re: Auslenkwinkel von Groß und Fockbaum?
Abgeschickt von [Tom Kroebel] am 05 Februar, 03 um 09:56:45

Ahoi!
Von Robbe bzw. bei Conrad Ekeltronic gibt es auch eine kleinere Trommel mit Durchmesser 17,5 mm (macht also bei 4 Umdrehungen der Hitec-Winde etwa 22 cm), die auch auf die Hitec-Winde 725BB paßt. Anscheinend sind die Robbe-Futaba- und Hitec-Winden wohl ziemlich identisch.

Windige Grüße
Tom

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