Thunder Tiger Odyssey 211/212/214/216/218/219/220/221 - Abgeschickt von [André] am 15 Dezember, 02 um 19:26:29
Hallo zusammen, kennt jemand das oben genannte Segelmodell? Ich kann es relativ günstig bekommen und wüßte vorher nur, auf was ich mich da einlasse. naja...es eilt ein wenig, aber keinen Streß:-))
211/212/214/216/218/219/220/221 - Re: Thunder Tiger Odyssey Abgeschickt von [Gerd Neumann] am 15 Dezember, 02 um 21:19:17
Hallo Freund - vergiß dieses Bootchen ganz schnell! Ein miserabler Kasten, betonschwer, miserable Segel, ganz aus Plastik gespritzt, einfach zum in die Mülltonne drücken!! Vergiß auch eine Rainbow II von Robbe!! Da bist Du mit einer Micro Magic oder was ähnliches 1000x besser dran!!
211/212/214/216/218/219/220/221 - Re: Thunder Tiger Odyssey Abgeschickt von André am 17 Dezember, 02 um 17:43:42:
Hmmm... Danke für den Tipp...aber: sind die anderen Boote nicht auch aus Plastik gespritzt? Oder sind die aus Holz? Laut Angaben ist das Boot aber nicht schwerer als die Konkurrenten. Der Händler meinte, es sei das qualitativ Beste Boot auf dem Markt. Was soll ich denn jetzt glauben? :-(((
211/212/214/216/218/219/220/221 - Re: Thunder Tiger Odyssey Abgeschickt von [Gerd Neumann] am 17 Dezember, 02 um 23:27:08
Hallo André - entscheiden mußt Du selbst! Laß Dir keinen Ladenhüter auf drehen!! Ich bin seit über 25 Jahren in einer Modellbaufirma in der Entwicklung von Schiffsmodellbausätzen tätig, VALDIVIA ist mein letztes Projekt, glaube mir, ich weiß von was ich rede! In der Preisgruppe, die für Dich interessant ist, gibt es nur die SAPHIR oder die MICRO MAGIC - alle anderen, auch die aus unserm Haus können da nicht mithalten, wenn es um die Segelleistungen geht. Zur Fertigungstechnik: Gespritzte Teile sind aus, in Formen gegossenem (gespritztem) dünnflüssigem Kunststoff. Z.B. LEGO - Klötze. Die Werkzeuge bestehen aus einem Innenteil und einer Außenform. Der Zwischenraum wird ausgespritzt. Vorteil: die Wanddicke läßt sich genau vorher bestimmen. So kann man auch Bootsrümpfe machen, die werden aber immer sehr dickwandig und darum schwer hergestellt, wie es sonst passieren kann, daß das Material nicht gleichmäßig überall hinkommt! Das gibt dann Ausschuß. Z.B. ODYSSEY Beim Tiefziehen wird eine Kunststoffplatte erwärmt und mit Luftdruck über einen Kern (Form) gezogen. Dabei läßt sich durch die Dicke der Platte die Stabilität und das Gewicht gut beeinflussen. Nachteil: Wandstärke ist immer geringer als die ursprüngliche Platte, aber man kann das Ausrecken der Platte ganz gut steuern,(Erfahrung) damit die Wandstärke ausreichend ist. Rümpfe und Decks werden dann vom Kunden verklebt. (Joghurtbecher werden tiefgezogen, daher der Spitzname für solche Modelle.) MM und Valdivia sind so gemacht. Bei geblasenen Bootkörpern wird ein Kunststoffschlauch erhitzt und in eine hohle Form gesteckt. Dort wird er aufgeblasen und der Schlauch legt sich von innen gegen die Form. Einwegflaschen oder Kanister werden so hergestellt. Durchmesser und Wanddicke des Schlauchs lassen sich einstellen. Auch hier ist die Wanddickensteuerung schwierig aber beherrschbar. SAPHIR hat einen solchen geblasenen Bootskörper. Auch die COMTESSE, die SMARAGD und der Rettungskreuzer BERLIN sind so gemacht. Rumpf und Deck sind da aus einem Stück Vorteil: stabil und dicht. Nachteil: die Einbauten müssen durch relativ kleine Öffnungen eingebaut werden. Aber keine Angst, jeder Hersteller erklärt genau, wie Du das machen mußt! GFK-Rümpfe werden, ähnlich einem Gipsverband, in eine Negativform laminiert. D.h. Glasgewebeschichten werden mit Kunstharz (EPOXYD)in der Form verklebt. Hier kann man die Dicke beliebig durch Aufbringen weiterer Schichten gestalten, z.B. im Bereich, wo der Kiel angeschraubt werden soll. Erst nach dem Trocknen des Harzes kann das Teil entformt werden. Arbeits- und Zeitaufwand sind hoch, daher der höhere Preis. Richtige Yachten werden auch so gebaut, wenn sie nicht aus Holz oder Metall sind.
211/212/214/216/218/219/220/221 - Re: Thunder Tiger Odyssey Abgeschickt von [Dietrich Schacht] am 18 Dezember, 02 um 11:12:24
Hallo Gerd, das hast Du richtig verständlich erklärt, wie was bezüglich Rumpfherstellung gemacht wird. Ich hab mir den Artikel ausgedruckt und in mein Archiv genommen. Danke. Allen ein friedvolles und besinnliches Weihnachtsfest und eine kreative Winterpause.
211/212/214/216/218/219/220/221 - Re: Thunder Tiger Odyssey Abgeschickt von André am 18 Dezember, 02 um 18:31:47:
Hallo Gerd, zuerst einmal vielen Dank für den Tipp und die hervorragende Beschreibung. "Leider" habe ich in der Zwischenzeit dem Angebot nicht widerstehen können und die Odyssey, als Weihnachtsgeschenk für meinen 11 jährigen Sohn, bestellt. Bei Gross-Modellbau. Bis jetzt sehr nett, muß ich sagen. Der Händler erklärte mir, daß das Modell eines der Besten auf dem Markt ist. Die Verarbeitung und Detailgenauigkeit währe super! Jetzt komme ich aber doch so langsam in´s grübeln....:-) Ich habe das Modell mit einer FS von Kyosho (Ranger 2) für 145,-Euro gekauft. Nach einigen Nachforschungen, fand ich den Preis i.O. Ob´s ein Ladenhüter ist? Keine Ahnung. Da zur Zeit bei EBay eine Saphir versteigert wird, bleibe ich dort auch mal am Ball. Mal sehen. Einige Fragen hätte ich da noch, habe ich jetzt doch den richtigen Mann an der "Strippe": Wie sieht´s mit einem Hilfsmotor aus? Kann ich diesen trotzdem in der Odyssey verwenden? Oder muß das Modell den Einbau zulassen? Mir gefällt, obwohl es ja eigentlich das Boot meines Sohnes wird, eine Beplankung mit Holz sehr gut. Wo bekommt man denn solche Holzfurniere? Welches ist nach Deiner Meinung das z.Z. beste Boot in der Preisklasse der Saphir? Ich hätte da noch einiges an Fragen, möchte aber jetzt nicht unverschämt wirken. :-) Vielen Dank vorerst, obwohl die Freude auf die Odyssey doch etwas gemildert wurde.
211/212/214/216/218/219/220/221 - Re: Thunder Tiger Odyssey Abgeschickt von [Jürgen Schacht] am 19 Dezember, 02 um 12:54:24
Hallo Andre, Du kannst Furnier im Fachhandel fast überall kaufen, dann sind die kosten allerdings ziemlich hoch, besser ist es, Du fragst einen Schreiner nach Resten, der hat meistens auch noch verschiedene Holzsorten zur Wahl und meistens bekommst Du diese Reste für "Dumme". mit einer kleinen Kreissäge oder auch mit einem sehr scharfen Messer ist das Leistenschneiden kein Problem mehr.