Material für Masten 749/750/752/753 - Abgeschickt von [Günter Kramp] am 02 Dezember, 2003 um 19:17:05
Ich baue eine 2 Mast Schoneryacht, aus welchem Material macht man am besten die Masten, aus Hartholzstäben, Messingrohr oder Aluminiumrohr. 749/750/752/753 - RE: Material für Masten Abgeschickt von [Willi Pülmanns] am 03 Dezember, 2003 um 19:05:03
Das kommt darauf an...wieviel Kompromiß bist Du bereit einzugehen, wie groß ist das Modell, demnach wieviel Gewicht kann es noch verkraften (Hebelarm!), aus welcher Zeit stammt das Vorbild usw. Ist es ein großes Modell, kannst Du getrost den Besenstil nehmen, zumal Du diesen auch konisch bearbeiten kannst (die meisten Masten waren konisch, nach oben hin dünner werdend). Ist es ein kleines Modell, solltest Du Gewicht sparen (das solltest Du gerade über der Wasserlinie eigentlich immer, aber bei einem großen Modell darf man hier i.d.R. etwas schludriger sein). Hier bietet sich an, Rohr zu verwenden. Ob das ein Alurohr, oder ein Kohlefaserrohr (Angelrutenteil) ist, bleibt Deinem Anspruch und Geldbeutel überlassen. Was das Aussehen angeht, kannst Du versuchen, das Rohr mit dünnen Holzleisten zu verkleiden (schwierig und bringt wieder viel Gewicht, das Du dann ja eigentlich sparen wolltest) oder es einfach anstreichen (vielfach waren die Masten älterer Schiffe gelb und zwischen Mars und Eselshaupt schwarz gestrichen (englische Variante) oder weiß und zwischen den Marsen und Eselshäuptern schwarz (kontinentale, französische und so viel ich weiß auch die amerikanische Variante). Wichtig hierbei ist nicht nur das Gewicht, sondern auch die Festigkeit. Ich persönlich bin Holzwurm und von daher ist klar, wie ich meine Masten baue. Meine Modelle verdrängen aber auch alle an die 18 kg und haben ein historisches Vorbild, was für mich bedeutet, daß sie nicht geknüppelt werden sollen (wieder ganz andere Voraussetzungen). Ich könnte noch eine schöne Weile schreiben, so komplex ist das Thema. Vielleicht stellst Du Deine Frage noch einmal etwas konkreter.
749/750/752 - RE: Material für Masten Abgeschickt von [Günter Kramp] am 04 Dezember, 2003 um 08:30:36
Das Schiff ist die Altair es hat eine Länge von 1100mm und kann schon etwas Zuladung vertragen. das Baujahr ist 1931, die Masthöhe ab Deck beträgt ca. 900mm und der Durchmesser der Masten am Fuß ist 12 & 13mm. Es ist das erste mal das ich ein Segelschiff baue und dies auch nur nach einer Planvorgabe.
749/750/752/753 - RE: Material für Masten Abgeschickt von [Willi Pülmanns] am 04 Dezember, 2003 um 15:49:46
Hallo Günter O.k., dann also Holz. Ich verwende, was gerade da ist und das war auch einmal ein Besenstil (gutes Eschenholz, aber schwer). Vom Gewicht her etwas besser wäre normales Nadelholz. Hast Du irgendwo noch einen Regalboden übrig? Achte darauf, daß es gut abgelagert ist, nicht mehr harzt und keine Äste hat. Gebraucht wird ein Vierkantholz mit einer Breite und Dicke entsprechend dem größten Durchmesser über die ganze Mastlänge, plus 1 oder 2 mm Angstzugabe. Das Längenprofil das Mastes auf allen 4 Seiten des Kantholzes aufzeichnen und entsprechend zuschneiden oder schleifen. Denk daran, da wo Du schleifst, geht die Zeichnung natürlich verloren. Tipp: 4 Profile auf Papier zeichnen/ kopieren, 2 davon spiegelverkehrt. Nach dem ersten Schliff dann die beiden übriggebliebenen Profilzeichnungen ausschneiden und Aufkleben. Wenn alle 4 Seiten zugeschliffen sind, werden die Kanten gebrochen, so daß im Querschnitt zuerst ein Achteck, dann ein 16-Eck entsteht. Anschließend Schleifpapier in die hohle Hand legen und den Mastrohling rundschleifen. Du brauchst eine Nut für das Vorliek des Großsegels? Ich kenne Dein Schiff nicht genau, glaube zwar nicht daran, kann ja aber sein, ist auch kein Problem. Statt einem, zwei Kanthölzer vorbereiten mit den Abmessungen a x b, wobei a = Durchmesser ist und b = 0,5 Durchmesser. Die Kanthölzer etwas länger machen, als erforderlich. Im Bereich der Überlänge zusammenkleben und wie oben beschrieben zuschleifen. Anschließend die Überlängen mit den Klebeflächen abschneiden, so daß die beiden Masthälften nun wieder trennbar sind. In beiden Hälften eine Nut einfräsen, so daß sie beim Zusammensetzen korrespondieren. Die Hinterkante nach achtern zu etwas anschleifen, damit sie sich nach hinten öffnet, wenn der Mast zusammengesetzt ist. So wie Du die Nut eingearbeitet hast, könntest Du auch den ganzen Mast aushöhlen, um ihn leichter zu machen (Vorsicht Festigkeit, unterschätze nicht die Kräfte, die an einem Modellmast auftreten können). Na, geholfen? Würde mich freuen